M. C. Escher zu Philosophierungen
Die Fähigkeit zu Abstraktion beruht auf dem Vermögen der Gestaltwahrnehmung.
Die stammt aus dem Tierreich. Auch das Tier 'verhält' sich eher in Situationen, als dass es auf individuelle "Reize" 'reagiert'.
aus e. Notizbuch, im November 08
Den Begriff der Gestaltwahrnehmung hat Wolfgang Köhler bei der Beobachtung von Schimpansen geprägt. Nicht nur 'reagiert' das Tier so wenig wie ein Mensch, und schon gar nicht auf individuelle "Reize"; sondern es nimmt sie gar nicht erst wahr - nämlich nicht als individuelle. Insofern hat es gar nichts zum Abstrahieren; oder genauer gesagt: Wovon es abstrahieren könnte, wäre eben die Gestalt - um nämlich Individuelles daraus zu isolieren. Gestaltwahrnehmung ist das, was es vom Reflektieren abhält, und Reflexion ist Abstraktion von hinten. Nicht die Gestaltwahrnehmung befähigt uns zur Reflexion, sondern die Fähig-keit, von ihr zu abstrahieren.
Falsch war der Gedanke nicht, sondern nur verkehrt.
Anmerkung. Natürlich gibt es Ereignisse, die sich ganz von selbst in den Vordergrund drängen. Das widerfährt Menschen und Tieren. Hier ist aber die Rede davon, die Aufmerk-samkeit willkürlich zu richten. Das kann nur der Mensch. Ursprünglich und anschaulich ist die Situation als Gestalt. Die Warhnehmung eines Dings ist sekundär und gehört zur Refle-xion.