Vijlbrief's
farmyard scene is exquisite evidence that the Neo-Impressionist
influence also extended to Holland, where its most productive period was
the early 1890s. In this landscape Vijlbrief expands the standard
Neo-Impressionist palette, adding unusual shades of mauve, grey,
magenta, and ochre. The setting has an unreal quality, suggesting that
naturalism has been replaced by the exploration of colour effects and
decorative patterns. The lacy foliage and sinuous branches create
elegant arabesques that hint at the curvilinear shapes of Art Nouveau
and suit the exoticism of Vijlbrief's colour scheme.
ders., Waldlichtung, 1894/95
ders., Landschaft mit Heuschober, 1893
Neute kann ich Ihnen eine echte Eigenentdeckung vorstellen - so eigen, dass Sie im Inter-net grad mal ein paar dürre Zeilen finden; und gerade recht, um meinen gestrigen Eintrag zu kommentieren: Welche immer auch die künstlerische Doktrin sei, die eine Kunstrich-tung auf ihre Fahne schreibt, kann eine malerische Inspiration doch immer was Ansehnli-ches draus machen.
Pointillismus, ja was denn sonst. Vijlbrief hat ihn 1889 in Amsterdam kennengelernt. Heute sagt man verlegen lieber Postimpressionismus, das geht immer und macht vergessen, dass der Erfinder Seurat allen Ernstes einen wissenschaftlichen an die Stelle des herrschenden 'romantischen' Impressionismus setzen und mit pedantischer Akribie geltend machen woll-te. Pissarro hat es das Geschmacksurteil verdorben und Signac hat vorsichtig dem Maleri-schen wieder ein wenig Platz geschaffen.
Doch bei meiner heutigen Entdeckung darf man sicher sein, dass er der doktrinären Spin-nerei zum Trotz einiges Neuland bestellt haben würde, wenn er nur etwas länger am Leben hätte bleiben mögen.
Kunsthalle Krems zeigt Frankenthaler-Retrospektive
Malerische Konstellationen in der Kunsthalle Krems
Die Kunsthalle Krems präsentiert Arbeiten der
US-amerikanischen Künstlerin Helen Frankenthaler (1928-2011), die als
eine der wesentlichen Vertreterinnen des abstrakten Expressionismus
gilt. Zu sehen sind mehr als 70 Werke auf Papier und eine Auswahl an
Gemälden. Florian Steininger, Kurator und künstlerischer Leiter der
Kunsthalle: "Die Ausstellung ist die erste monografische Schau der
Künstlerin in Österreich."
"Es gibt keine Regeln. So entsteht Kunst, so geschehen Durchbrüche.
Verstoße gegen die Regeln oder ignoriere sie. Darum geht es bei
Erfindungen." Im Sinne dieses Credos betrachtete und praktizierte
Frankenthaler das Malen als Experimentierfeld. Mit ihren verfließenden
"Soak Stain"-Bildern erregte sie bereits um 1952 Aufmerksamkeit. Auf
gegossene Farbfelder in minimalisierter Bildstruktur folgen weitere
stilistische Entwicklungsschübe, wobei Improvisation und gestisches
Agieren im Vordergrund stehen.
Grotto azzurra, 1962
"Bei meiner Arbeit geht es mir nicht darum, ob das Bild eine
Landschaft ist oder ob es pastoral ist oder ob jemand einen
Sonnenuntergang darin sieht. Worum es mir geht, ist: Habe ich ein
schönes Bild gemacht", unterstrich Frankenthaler einmal ihren
ästhetischen Anspruch. Dennoch wurden ihre Bilder oft mit Landschaften
assoziiert, auch mit dem Ozeanischen, Maritimen. Ein besonders
einprägsamer Blickfang: "Salome" (1978), eine Leihgabe des Museums
Moderner Kunst Wien, Stiftung Ludwig.
Die Ausstellung, die sich über fünf Schaffensjahrzehnte erstreckt,
entstand in Kooperation mit dem Museum Folkwang in Essen (Deutschland),
das von 2. Dezember 2022 bis 5. März 2023 die beinahe idente Werkauswahl
zeigen wird. Als Hauptleihgeberin fungiert die Helen Frankenthaler
Foundation (New York). Frankenthalers Werk ist in europäischen
Sammlungen und Museen kaum vertreten, ihre Arbeiten auf Papier waren
auch in den USA zuletzt 2003 zu sehen.
1989
aus orf.at, 28. 4. 2022
Die Kunst der Helen Frankenthaler
Mit Helen Frankenthaler widmet sich die Kunsthalle Krems
einer der wichtigsten Vertreterinnen des abstrakten Expressionismus. Die
New Yorker Künstlerin war vor allem für ihre Soak-Stain-Bilder und die
Kunst der Farbfeldmalerei bekannt.
Strahlende Farben, großformatige Malereien, Kunst auf
Papier. In der neuen Ausstellung der Kunsthalle Krems dreht sich alles
um die vielseitigen Werke der US-amerikanischen Künstlerin Helen
Frankenthaler (1928 – 2011). Die Ausstellung, welche seit 23. April für
Besucherinnen und Besucher zugänglich ist, trägt den Titel „Malerische
Konstellationen“ und ist bis Ende Oktober diesen Jahres in der
Kunsthalle Krems zu sehen. Im Fokus steht das Wechselverhältnis zwischen
Arbeiten auf Papier und ausgewählten Gemälden auf Leinwänden, welche
allesamt zwischen 1949 und 2002 entstanden sind.
Santa Fe XIII, 1990
„Die
Hauptströmung der Malerei nach dem zweiten Weltkrieg war der abstrakte
Expressionismus. In dieser männerdominierten Bewegung zählt Helen
Frankenthaler zu den wichtigsten weiblichen Vertreterinnen. Sie hat den
abstrakten Expressionismus maßgeblich beeinflusst“, erzählt Florian
Steininger, Kurator der Ausstellung und Leiter der Kunsthalle Krems.
Chronologische Stilveränderungen erkennbar
Während
ihres Schaffens als Künstlerin probierte die US-Amerikanerin mehrere
Kunst- und Stilrichtungen aus. Zu Beginn ihrer Künstlerkarriere in den
1950er-Jahren entstanden Frankenthalers berühmte „Soak-Stain-Bilder“,
inspiriert von Action-Painter Jackson Pollock. Dabei wurden Leinwände am
Boden ausgebreitet, Farbe auf sie geschüttet und mit unterschiedlichen
Werkzeugen verstrichen – darunter auch die Hände der Künstlerin. Die
Leinwand hatte die Rolle eines Aktionsfeldes.
Aerie, 2009, Siebdruck
Ab 1960 legte Frankenthaler den Fokus ihrer Bilder wiederum auf die
Farben und deren Wirkkraft. Dabei entstand die Kunst der
Farbfeldmalerei, welche sich dadurch charakterisiert, dass einzelne
Farben in abstrakten Zonen und Feldern zusammenfließen. Aus dieser Zeit
stammt beispielsweise das Titelbild der Ausstellung mit dem Titel
„Grotto Azura“. Inspiriert von der blauen Grotte der italienischen Insel
Capri kann die abstrakte Naturdarstellung als Paradebeispiel für die
Farbfeldmalerei angesehen werden.
Hôtel du Quai Voltaire 1956
Auch in den 1970er- und
1980er-Jahren entwickelte sich Frankenthalers Kunst weiter. Komplexe
Farbkombinationen, abstrakte Naturbilder und eine hohe künstlerische
Vielschichtigkeit rücken immer stärker in den Vordergrund und zeichnen
die Malerin bis zu ihrem Lebensende aus.
Erste monografische Ausstellung in Österreich
„Die
Kunst von Helen Frankenthaler ist in Europa bislang wenig bis gar nicht
vertreten. Mit unserer neuen Ausstellung zeigen wir erstmals eine
monografische, umfassende Schau der Künstlerin in Österreich“, freut
sich Kurator Florian Steininger.
Helen-Frankenthaler umgeben von ihrer Malerei New York 1957
Auch seitens der „Helen
Frankenthaler Foundation“, welche als Hauptleihgeber der Ausstellung
fungiert, freut man sich über die Zusammenarbeit mit der Kunsthalle
Krems. Elizabeth Smith, Executive Director der „Helen Frankenthaler
Foundation“, ist für die offizielle Eröffnung aus New York angereist.
„Dass sich jetzt auch eine Ausstellung in Österreich so detailreich mit
der Kunst Helen Frankenthalers auseinandersetzt, ist für uns eine
besondere Ehre. Frankenthalers Kunst zeichnet sich vor allem durch
Bewegung, Atmosphäre und die Vielfalt der Techniken aus“, heißt es von
Elizabeth Smith.