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Die Kunsthalle Krems präsentiert Arbeiten der US-amerikanischen Künstlerin Helen Frankenthaler (1928-2011), die als eine der wesentlichen Vertreterinnen des abstrakten Expressionismus gilt. Zu sehen sind mehr als 70 Werke auf Papier und eine Auswahl an Gemälden. Florian Steininger, Kurator und künstlerischer Leiter der Kunsthalle: "Die Ausstellung ist die erste monografische Schau der Künstlerin in Österreich."
"Es gibt keine Regeln. So entsteht Kunst, so geschehen Durchbrüche. Verstoße gegen die Regeln oder ignoriere sie. Darum geht es bei Erfindungen." Im Sinne dieses Credos betrachtete und praktizierte Frankenthaler das Malen als Experimentierfeld. Mit ihren verfließenden "Soak Stain"-Bildern erregte sie bereits um 1952 Aufmerksamkeit. Auf gegossene Farbfelder in minimalisierter Bildstruktur folgen weitere stilistische Entwicklungsschübe, wobei Improvisation und gestisches Agieren im Vordergrund stehen.
Grotto azzurra, 1962
"Bei meiner Arbeit geht es mir nicht darum, ob das Bild eine Landschaft ist oder ob es pastoral ist oder ob jemand einen Sonnenuntergang darin sieht. Worum es mir geht, ist: Habe ich ein schönes Bild gemacht", unterstrich Frankenthaler einmal ihren ästhetischen Anspruch. Dennoch wurden ihre Bilder oft mit Landschaften assoziiert, auch mit dem Ozeanischen, Maritimen. Ein besonders einprägsamer Blickfang: "Salome" (1978), eine Leihgabe des Museums Moderner Kunst Wien, Stiftung Ludwig.
Die Ausstellung, die sich über fünf Schaffensjahrzehnte erstreckt, entstand in Kooperation mit dem Museum Folkwang in Essen (Deutschland), das von 2. Dezember 2022 bis 5. März 2023 die beinahe idente Werkauswahl zeigen wird. Als Hauptleihgeberin fungiert die Helen Frankenthaler Foundation (New York). Frankenthalers Werk ist in europäischen Sammlungen und Museen kaum vertreten, ihre Arbeiten auf Papier waren auch in den USA zuletzt 2003 zu sehen.
1989Strahlende Farben, großformatige Malereien, Kunst auf Papier. In der neuen Ausstellung der Kunsthalle Krems dreht sich alles um die vielseitigen Werke der US-amerikanischen Künstlerin Helen Frankenthaler (1928 – 2011). Die Ausstellung, welche seit 23. April für Besucherinnen und Besucher zugänglich ist, trägt den Titel „Malerische Konstellationen“ und ist bis Ende Oktober diesen Jahres in der Kunsthalle Krems zu sehen. Im Fokus steht das Wechselverhältnis zwischen Arbeiten auf Papier und ausgewählten Gemälden auf Leinwänden, welche allesamt zwischen 1949 und 2002 entstanden sind.
Santa Fe XIII, 1990
„Die Hauptströmung der Malerei nach dem zweiten Weltkrieg war der abstrakte Expressionismus. In dieser männerdominierten Bewegung zählt Helen Frankenthaler zu den wichtigsten weiblichen Vertreterinnen. Sie hat den abstrakten Expressionismus maßgeblich beeinflusst“, erzählt Florian Steininger, Kurator der Ausstellung und Leiter der Kunsthalle Krems.
Chronologische Stilveränderungen erkennbar
Während ihres Schaffens als Künstlerin probierte die US-Amerikanerin mehrere Kunst- und Stilrichtungen aus. Zu Beginn ihrer Künstlerkarriere in den 1950er-Jahren entstanden Frankenthalers berühmte „Soak-Stain-Bilder“, inspiriert von Action-Painter Jackson Pollock. Dabei wurden Leinwände am Boden ausgebreitet, Farbe auf sie geschüttet und mit unterschiedlichen Werkzeugen verstrichen – darunter auch die Hände der Künstlerin. Die Leinwand hatte die Rolle eines Aktionsfeldes.
Ab 1960 legte Frankenthaler den Fokus ihrer Bilder wiederum auf die Farben und deren Wirkkraft. Dabei entstand die Kunst der Farbfeldmalerei, welche sich dadurch charakterisiert, dass einzelne Farben in abstrakten Zonen und Feldern zusammenfließen. Aus dieser Zeit stammt beispielsweise das Titelbild der Ausstellung mit dem Titel „Grotto Azura“. Inspiriert von der blauen Grotte der italienischen Insel Capri kann die abstrakte Naturdarstellung als Paradebeispiel für die Farbfeldmalerei angesehen werden.
Hôtel du Quai Voltaire 1956
Auch in den 1970er- und 1980er-Jahren entwickelte sich Frankenthalers Kunst weiter. Komplexe Farbkombinationen, abstrakte Naturbilder und eine hohe künstlerische Vielschichtigkeit rücken immer stärker in den Vordergrund und zeichnen die Malerin bis zu ihrem Lebensende aus.
Erste monografische Ausstellung in Österreich
„Die Kunst von Helen Frankenthaler ist in Europa bislang wenig bis gar nicht vertreten. Mit unserer neuen Ausstellung zeigen wir erstmals eine monografische, umfassende Schau der Künstlerin in Österreich“, freut sich Kurator Florian Steininger.
Helen-Frankenthaler umgeben von ihrer Malerei New York 1957
Auch seitens der „Helen Frankenthaler Foundation“, welche als Hauptleihgeber der Ausstellung fungiert, freut man sich über die Zusammenarbeit mit der Kunsthalle Krems. Elizabeth Smith, Executive Director der „Helen Frankenthaler Foundation“, ist für die offizielle Eröffnung aus New York angereist. „Dass sich jetzt auch eine Ausstellung in Österreich so detailreich mit der Kunst Helen Frankenthalers auseinandersetzt, ist für uns eine besondere Ehre. Frankenthalers Kunst zeichnet sich vor allem durch Bewegung, Atmosphäre und die Vielfalt der Techniken aus“, heißt es von Elizabeth Smith.
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