Donnerstag, 27. Februar 2020

Ob die Wissenschaftslehre ihr Subjekt hypostasiert?

rubikon                                 aus Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
                            
Den Neuling wird irritieren, dass in der Wissenschaftslehre das Ich 'immer alles richtig macht': Es handelt im- mer so, dass die Wette der WL aufgehen muss; nämlich immer so, als ob ihm eine innere Stimme sagen würde, 'wie es richtig ist'.

Der Eindruck entsteht deshalb, weil die Wissenschaftslehre sachlich ansetzt an der Tatsache, dass Vernunft ist. Ob oder womöglich warum sie zustande kommen konnte, ist nicht die Frage; sie ist zustande gekommen, also konnte sie zustande kommen. Die einzige Frage ist: Wie es möglich war?

Vernunft ist das freie Bestimmen von Zwecken. Problematisch ist das Bestimmen der Zwecke. Kategorisch ist, dass das Bestimmen frei geschieht - weil anders es ein Bestimmen gar nicht wäre.

Voraussetzung der Wissenschaftlehre ist also die Idee von Freiheit. Nur durch Freiheit kommt Vernunft 'zu Stande'. Der Charakter des Resultats impliziert den Charakter des Wirkens selbst. Nur wenn das Ich frei han- delt, handelt es vernünftig. Hat es vernünftig gehandelt, dann hat es aus Freiheit gehandelt.


In der Tat setzt die Wissenschaftslehre voraus das aus Freiheit handelnde Ich. Das ist keine rückwirkende Petitio principii, sondern die sinnhafte Bedingung von Allem; wenn sie auch nur rückblickend erkennbar wird.





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