
Dieser Wechsel des Ich in und mit sich selbst, da es sich endlich und unendlich zugleich setzt – ein Wechsel, der gleichsam in einem Widerstreite mit sich selbst besteht, und dadurch sich selbst reproduziert, indem das Ich Un- vereinbares vereinigen will, jetzt das Unendliche in die Form des Endlichen aufzunehmen versucht, jetzt, zurück- getrieben, es wieder außer derselben setzt, und in dem nämlichen Momente abermals es in die Form der Endlich- keit aufzunehmen versucht – ist das Vermögen der Einbildungskraft.
J. G. Fichte, Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre, Hamburg 1982, S. 134f.
Nota. - Endlich ist alles, was den Sinnen in Raum und Zeit begegnet,; unendlich - jedenfalls in Raum und Zeit - ist das Vorgestellte; unendlich, aber doch nur vorgestellt; 'ist' also gar nicht, sondern schwebt mir vor, ist nur bedingt vorhanden und an sich auch nur mir.
Die Einbildungskraft ist der vermögende, doch nie zu einem Ende kommende Wille, zu bestimmen: Endlichkeit und Unendlichkeit zusammenzudenken,
(Bestimmen heißt, einem Seienden eine Bedeutung zuschreiben.)
JE
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