
Es ist eine delusion als beruhte in allen Productionszuständen die Production und daher die Gesellschaft auf dem Austausch von bloser Arbeit gegen Arbeit. In den verschiednen Formen, worin die Arbeit sich zu ihren Produc-tionsbedingungen als ihrem Eigenthum verhält, ist die Reproduction des Arbeiters keineswegs durch blose Arbeit gesezt, denn sein Eigenthumsverhältniß ist nicht das Resultat, sondern die Voraussetzung seiner Arbeit.
Im Grundeigenthum ist es klar; im Zunftwesen muß es auch klar werden, daß die besondre Art Eigenthum, die die Arbeit constituirt, nicht auf bloser Arbeit oder Austausch der Arbeit beruht, sondern auf einem objektiven Zusammenhang des Arbeiters mit einem Gemeinwesen und Bedingungen, die er vorfindet, von denen er als seiner Basis ausgeht. Sie sind auch Producte / einer Arbeit, der weltgeschichtlichen; der Arbeit des Gemeinwe-sens – seiner historischen Entwicklung, die nicht von der Arbeit der Einzelnen noch dem Austausch ihrer Ar-beiten ausgeht.
Es ist daher auch nicht die blose Arbeit Voraussetzung der Verwerthung. Ein Zustand in dem blos Arbeit gegen Arbeit ausgetauscht wird – sei es in der Form unmittelbarer Lebendigkeit, sei es in der Form des Products – un-terstellt die Loslösung der Arbeit von ihrem ursprünglichen Zusammengewachsensein mit ihren objektiven Be-dingungen, weßwegen sie auf der einen Seite als blose Arbeit erscheint, andrerseits ihr Product als vergegen-ständlichte Arbeit ihr gegenüber ein durchaus selbstständiges Dasein als Werth erhält. Der Austausch von Arbeit gegen Arbeit – scheinbar die Bedingung des Eigenthums des Arbeiters – beruht auf der Eigenthumslosigkeit des Arbeiters als ihrer Basis.
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K. Marx, Grundrisse, MEGA II/1.2, S. 416f. [MEW 42, S. 422f. ]
Nota. - 'Ursprünglich' ist Arbeit überhaupt keine Austausch, es sei denn, man verstünde darunter metaphorisch "Austausch mit der Natur", nämlich - sofern von Arbeit in einem spezifischen Sinn schon geredet werden kann - mit dem Boden; und da Ackerbau 'ursprünglich' aus der Sammeltätigkeit hervorgegangen sein dürfte, von gemein-schaftlichem Austausch, bei dem kein Besitzwechsel geschieht, sondern lediglich das Arbeitsprodukt nachträglich aufgeteilt wird: denn das Eigentum am Boden ist noch ein gemeinschaftliches. Mit der Aufteilung des Bodens werden später die Produkte der Arbeit gegeneinander getauscht, doch nur die Überschüsse über den Eigenbedarf der jeweiligen Hauswirtschaften.
Erst als der Ackerbauer von seinem Produktionsmittel getrennt und vom Boden vertrieben war, konnte die Ar-beit selbst zum Gegenstand des Tauschs werden, denn ein Produkt konnte er nicht mehr feilbieten. Das setzt sachlich voraus, dass überhaupt nur noch für den Austausch produziert wird und der Markt die Produktion regu-liert.
JE
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