Mittwoch, 29. April 2020

Das Mädchen mit dem Perlenohrring.

aus derStandard.at, 29. April 2020                                                                                zu Geschmackssachen

Einige Geheimnisse des "Mädchens mit dem Perlenohrring" gelüftet
Das berühmte Gemälde verrät Erkenntnisse über Arbeitsweise Vermeers, aber nicht, wer das porträtierte Mädchen ist


Die aktuellen Scanns enthüllten unter anderem einen grünen Vorhang im Hintergrund  

Den Haag – Zwischen 1665 und 1667 malte Jan Vermeer van Delft eines der bekanntesten Bilder der Kunstgeschichte. Obwohl das 45 Zentimeter hohe und 40 Zentimeter breite, mit Öl auf Leinwand gemalte Porträt "Das Mädchen mit dem Perlenohrring" bereits mehrfach genauer untersucht worden ist, blieben bis heute einige Fragen offen. So weiß man bis heute nicht, wen das Gemälde tatsächlich darstellt.

Daran konnte auch die bisher größte wissenschaftliche Untersuchung des berühmten Bildes nichts ändern. Immerhin aber erbrachten die umfassenden Analysen neue Erkenntnisse über den Maler und seine Arbeitsweise. "Wir sind dem Bild sehr viel näher gekommen als jemals zuvor", sagte die Direktorin des Den Haager Mauritshuis, Martine Gosselink.

Verschwundener Vorhang

Die Forscher entdeckten nach Angaben des Museums, dass Vermeer hinter dem Mädchen ursprünglich einen grünen Vorhang gemalt hatte. Der war im Laufe der Zeit verschwunden. Außerdem sahen sie mit Hilfe von Röntgen-Scannern die feinen Wimpern des Mädchens, die mit dem menschlichen Auge nicht zu sehen sind.

Der "Perlenohrring", so das Museum, sei nur "eine Illusion". Der Ohrring schwebe, denn es gebe keinen Haken, mit dem er am Ohr befestigt sein müsste. Dank der Untersuchung ist nun erstmals auch die Farbpalette Vermeers detailliert beschrieben.



Ein internationales Forscherteam hatte das Bild im März 2018 mit den neuesten Scannern und Techniken untersucht. Jetzt machte das Museum auf einer virtuellen Pressekonferenz die Ergebnisse bekannt. Es war nach 1994 die zweite große wissenschaftliche Untersuchung des Meisterwerkes. (red, APA,) 

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Nota. - Wer das Meisje war, ist in ästhetischer Hinsicht nicht erheblich, und schon gar nicht, ob es wirklich eine Perle sein soll oder irgend ein metallisches Anhängsel. Vermeers Maltechnik ist da in einem vermittel-ten Sinn schon eher von Belang. Zum Beispiel ist Vermeers Pinselführung längst nicht so akribisch präzise, wie es auf kleineren Reproduktionen erscheint. Dazu allerdings braucht es keine Expertise. Doch unter nor-malen Umständen dürfen Sie im Museum gar nicht nah genug an das Bild ran, um es zu erkennen. Da sind solche Ereignisse ganz nützlich, denn es gelangen gute Bilder ins Internet...
JE




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