Samstag, 25. Juli 2020

Warum die transzendentalen Iche nur eines und ein absolutes sind.

                                    zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik

Da mein Ich noch ohne alle Bestimmung ist - denn es ist ja selbst Grund aller Bestim-mungen -, unterscheidet es sich in Nichts vom Ich von diesem und jene. Insofern sind sie alle Eins. 

Der folgende Satz wäre missverständlich, würde man nicht zugleich seine Umkehrung mitdenken: Die Kausalität und die durchgängige Wechselwirkung der Dinge aufeinander haben dieselbe Realität wie die ursprünglichen Tathandlungen; nämlich noumenal. 
10. 4. 18
 

Solange 'mein' Ich noch ohne alle Bestimmung ist, ist es noch... nicht meins. Dass ein an sich unbestimmtes X als meinem mich-selber-Setzen zu einem tätigen Ich vorausgegangen angenommen werden muss, ist eine sehr späte Einsicht der Vernunft, nämlich erst der kri-tischen alias Transzendentalphilosophie. Erst nachem sie zu dieser Abstraktion hinauf- oder hinabgestiegen ist, kann sie es rückblickend den historisch-empirischen Individuen als die notwendig zu denkende Bedingung ihre Vernünftigkeit unterstellen.

Es ist das Gegenteil von einer Petitio principii: Nicht der Zweck wird der Ursache unter-schoben, sondern... der Ursache wird ein Zweck unterschoben. Und sagen Sie jetzt bloß nicht, das wäre dasselbe!

Es ist eben nicht dasselbe: Denn der hier gegebene Zweck ist lediglich der Zweck der De-monstration. Faktisch ist er der Anfangspunkt der Analyse/Reflexion. Die Analyse war an einen Punkt gelangt, durch den sie nicht hindurchkam und auch nicht hinwegsteigen konn-te. Er musste also als eine Bedingung für die Entwicklung der Vernunft angenommen wer-den. Die Frage war nur, ob er ihre hinreichende Bedingung sein konnte, oder ob unauffind-liche Zusatzbedingungen angenommen werden müssten. Dann nämlich wäre die Rekon-struktion nicht gelungen, doch das ist nicht der Fall.




Nota. - Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. 

Es zeigt im übrigen, wie man sich ein reelles absolutes Ich vorstellen müsste, nicht aber ein transzendentales. Ein solches  könnte man sich freilich nicht vorstellen.
JE 

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