Donnerstag, 15. April 2021

Berichtigung zu 'Landschaft'.

 

Wandgemälde der Villa Livia in Prima Porta                                                                                                zu Geschmackssachen

In Landschaft, oder Die Entbindung des Ästhetischen schrieb ich ganz unbedarft:

Allererste Landschaftsdarstellungen ‘gibt es’ wohl schon im Altertum, aber nicht ‘thema-tisch’, sondern nur so nebenher, wie in diesem Fresko, das die Wand eines Wohnhauses in Pompeji zierte und also vor 20 n. Chr. entstanden ist. Es dient offenbar einem rein dekora-tiven Zweck, und die ‘Landschaft’ hätte schwerlich solche Ehre erfahren, könnte man ihren Baum nicht als einen ‘heiligen’ auffassen…

pompeji-landschaft-mit-dem-heiligen-baum

Gerade eben sehe ich zum erstenmal

Wall fresco painting from the subterranean hall of the Villa of Livia at Prima Porta.
  40—20 BCE.
Provenance: Rome, Roman National Museum, Palazzo Massimo alle Terme

Rein dekorativ? Gott ja, mag schon sein, aber einen leidenschaftlichen ästhetischen Sinn wird man dem Künstler trotzdem nicht absprechen können. Beachten Sie übrigens, dass er seinem Landschaftsbild Tiefe gibt; keine allzu tiefe zwar, aber das ist umso bemerkenswer-ter.

Dem werde ich nachgehen müssen. 

PS. Eine Landschaftsdarstellung ist es übrigens nicht, nicht einmal die Ansicht eines Gar-tens; es ist, wie das Mäuerchen zeigt, nur sein Rand: eine Fassade. Hätte er eine ganze Land-schaft darstellen wollen, wäre er mit der flachen Tiefe nicht ausgekommen. Ob er zu einer weiten und tiefen Tiefe den Mut gehabt hätte?






 

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