aus spektrum.de, 20. 4. 2021 zu Geschmackssachen
Ich bin, was mir gefällt
In der mehrteiligen Versuchsreihe verglich das Team um Fingerhut, wie gravierend die Versuchspersonen verschiedene Veränderungen in ihren Vorlieben empfinden würden. Den Wechsel von Klassik zu Hiphop stuften sie als ähnlich bedeutsam ein wie eine neue Religionszugehörigkeit und bedeutsamer als etwa die Essensvorlieben. Die Vorstellung von einer neuen Passion für abstrakte an Stelle von traditioneller Kunst wirkte sich ebenso stark aus. Dabei kam es aber auch darauf an, wie sehr sich die Stile unterschieden: Beispielsweise lagen Rock und Pop nahe beisammen, Klassik und Hiphop weit auseinander. Diese »ästhetische Distanz« zwischen den veränderten Vorlieben hing eng zusammen mit dem Ausmaß, in dem sich die gefühlte Identität mit ihnen wandelte.
Als
größte Veränderung unter den getesteten Szenarien empfanden die
Versuchspersonen die Entwicklung vom Kunstbanausen zum Kunstliebhaber.
Bei neuen Freizeitinteressen, etwa wenn ein ehemaliger Wandermuffel
plötzlich begeistert wandern ging, war der Effekt hingegen eher klein.
Es spielte keine Rolle, ob es sich um passive oder aktive Vorlieben
handelte, etwa Musik zu hören oder selbst Musik zu machen, berichten
Joerg Fingerhut und seine Kollegen. »Es ist die Beschäftigung mit
Ästhetik, nicht die damit verbundene Aktivität, die das Urteil über die
Identität bestimmt.«Das könnte Sie auch interessieren: Spektrum.de Digitalpaket: Musik
Nur warum sind Identität und kulturelle Vorlieben überhaupt verknüpft? »Vielleicht entspringt die Liebe zur Kunst nicht nur dem Reiz ihrer intrinsischen Merkmale«, spekulieren die Studienautoren, »sondern macht auch eine Aussage über das eigene Selbst.« Zum Beispiel könnten die Vorlieben signalisieren, ob jemand dieselbe kulturelle Identität teile und damit zu einer Gruppe von Gleichgesinnten gehöre.
Nota. - Die Autorin scheint nicht zu wisen, was sie eigentlich sagen will. Was 'Identität' in dem Beitrag zu suchen hat, wird nicht einmal angedeutet. Sich plötzlich "als ein anderer fühlen" ist jedenfalls das Gegenteil; immerhin. Was macht aber den Unterschied aus - kul-turelle Vorlieben? Gefallen? Neue Leidenschaft? Liebe zur Kunst? Der zitierte Forscher nennt nur eins: Ästhetik. Das ist der einzige Inhalt dieses Artikelchens. Aber das war ihr nicht genug, sie wollte mehr, und raus kam weniger.
JE
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