
aus welt.de, 15. 9. 2020 zuJochen Ebmeiers Realien
Demnach begann vor ungefähr acht Millionen Jahren ein Bombardement der Erde mit kosmischer Strahlung, die bei Explosionen von sterbenden Sternen freigesetzt worden ist. Vor ungefähr 2,6 Millionen Jahren, so die Forscher, habe diese Strahlung ihr Maximum erreicht.
Laut den Autoren der Studie führte die kosmische Strahlung zu einer elektrischen Aufladung der unteren Atmosphäre durch Elektronen und Ionen. Die Aufladung hat nach ihrer Überzeugung die Zahl der Blitze aus Wolken zum Erdboden sehr stark erhöht. Die Blitze wiederum sollen der Auslöser für Waldbrände rund um den Globus gewesen sind.
Die Vernichtung der Wälder könnte dann unsere Vorfahren dazu gezwungen haben, neue Lebensräume in der Savanne zu suchen. Dort war dann die Nutzung des aufrechten Gangs – im Gegensatz zum Leben auf Bäumen – von großem Vorteil: Man konnte sich schneller fortbewegen und weiter in die Ferne sehen.
„Wir gehen davon aus, dass es bei den Hominiden bereits vor den Supernova-Ereignissen eine gewisse Tendenz zum Gehen auf zwei Beinen gab“, sagt der Hauptautor der Studie, Adrian Melott von der University of Kansas. „Aber sie waren in erster Linie an das Klettern in Bäumen adaptiert."
So soll der Homo habilis ausgesehen haben
Nach der Umwandlung von Wald in Savanne mussten jedoch unsere Urahnen größere Wege im Grasland zwischen einzelnen Bäumen zurücklegen. „Und das ging aufrecht gehend einfach besser.“ Sie konnten über das Gras hinwegsehen und hatten so eine bessere Chance, mögliche Angreifer rechtzeitig zu entdecken.
Doch woher wissen die Forscher, dass in dem besagten Zeitraum mehrere Sterne in der kosmischen Nachbarschaft der Erde explodiert sind und so möglicherweise die Entwicklung zum aufrechten Gang stimulieren konnten? Sie leiten dies aus einer Ablagerung von Eisen-60 her, die sich rund um den Globus in einer entsprechenden Tiefe in den Böden der Weltmeere befindet.
Aus der Konzentration des speziellen Eisen-Isotops Fe-60 schließen die Forscher, dass es zwischen dem Pliozän und der Eiszeit mehrere Supernova-Explosionen gegeben haben muss – in einer Entfernung von nur 160 bis 320 Lichtjahren. Kosmisch gesehen sind das sehr geringe Distanzen, und entsprechend intensiv war die Strahlung, die noch auf der Erde ankam.
Im nächsten Schritt berechneten die Forscher, wie stark sich die Erdatmosphäre durch eine solche Strahlungsmenge aufgeladen haben muss. „Es stellte sich heraus, dass sich die Menge der elektrischen Ladungen in der unteren Atmosphäre durch die Supernova-Explosionen um den Faktor 50 erhöht haben musste, sagt Melott.
Damit ist die Leitfähigkeit der Atmosphäre so gut, dass elektrisch aufgeladene Wolken mit großer Wahrscheinlichkeit einen leitenden Kanal bis zum Erdboden finden. Es gibt dann schlicht sehr viel mehr Blitze.
Dass das Feuerwerk aus diesen Blitzen tatsächlich zu einem globalen Abbrennen von Wäldern geführt hat, begründen die Forscher ebenfalls mit geologischen Forschungsergebnissen. In den Erdschichten, die im Zeitraum der Supernova-Explosionen gebildet worden sind, finden sich starke Ablagerungen von Kohlenstoff – Überbleibsel der verbrannten Wälder.
„Es gibt keine gute andere Erklärung dafür, dass wir diese Kohlenstoffablagerungen weltweit nachweisen können“, sagt Melott. Und auch im nordöstlichen Afrika wurde damals vielerorts aus Wald Savanne – insbesondere im Great Rift Valley, in dem zahlreiche Hominidenfossilien entdeckt wurden.
Nota. - Waren es 'normale' Klimaveränderungen oder waren es kosmisch verursachte epo-chale Waldbrände? Systematisch mach das gar keinen Unterschied: Auf jeden Fall waren es radikale Veränderungen der Vegetation, die den Teil der Primaten, der eine anatomische Disposition zum aufrechten Gang bereits entwickelt hatte, veranlassten, die Baumkronen zu verlassen und ihr Habitat in die Savanne zu verlegen. Dass ihnen der Regenwald unter den Füßen fortschwand, ist wahrscheinlicher, als dass sie den Sprung aus bloßer Laune unter-nommen hätten. Eine Revision des herkömmlichen 'Standardmodells' der Hominisation scheint jedenfalls nicht erforderlich.
JE
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