zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
In dieser in sich zurückgehenden
Tätigkeit, als ruhend angeschaut, fällt Subjekt und Objekt zusammen, und
dadurch entsteht das positiv Fixierte. Dieses Zusammenfallen beider,
und wie dadurch die Anschauung in einen Begriff verwandelt wird, lässt
sich nicht anschauen, sondern nur denken. Nur die Anschauung lässt sich
anschauen, nicht denken; das Denken lässt sich nur denken, nicht
anschauen. Jede Äußerung des Gemüts lässt sich nur durch sich selbst
auffassen.
_______________________________________________________________________J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 32
_______________________________________________________________________J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 32
Nota I. - Und nie vergessen: Wir treten in der Wissenschaftslehre aus der Vorstellung nie hin-aus. Sie bleibt überall immanent, sie ist Selbstaufklärung des Vorstellens. (Aber außer-halb des Vorstellens ist nichts
weiter. - Oder alles, was es gibt, gibt es in der Vorstellung und durch
die Vorstellung. Was ich mir nicht vorstellen kann, kann ich mir nicht
einmal vor-stellen.)
19. 12. 14
Nota II. - Die Stelle verdient es, noch einmal gelesen zu werden: Indem ich die Tätigkeit als ruhend anschaue, entfällt an ihr das agile Moment, die Verlaufsform, und übrig bleibt von ihr nur, was als 'Zweck'begriff ihr zu Grunde gelegt wurde - der Begriff. Es entfällt nicht allein die Agilität, sondern ebenso das Agile: der Tätige. Subjekt und Objekt 'fallen zusam-men', indem sie im Begriff untergehen. (Untergegangen ist nicht 'aufgehoben'!)
JE
Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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