Donnerstag, 18. März 2021

Die Verbindung von meiner Welt mit unserer Welt ist der Begriff.

dreamstime                                             aus Philosophierungen

Nach der rationalistischen Auffassung, die bei uns die landläufige ist, werden die Bedeu-tungen durch die Begriffe konstituiert. Nach Fichte entstehen die Bedeutungen dagegen in der Vorstellung; durch den Begriff werden sie lediglich fassbar und fungibel: können mit anderen verglichen und verknüpft und an Andere weitergegeben werden. Verständiger Verkehr ist nicht ohne Begriffe möglich.

Aber auch keine Kritik. Es sind die Begriffe, in denen meine Welt mit unserer Welt ver-knüpft ist. Genauer gesagt: Erst durch die Begriffe entsteht unsere Welt. Den Individuen, die zur Welt kommen, begegnet die Welt der Begriffe als Apriori, sie müssen sich darin ein-richten. Die Privatwelt der Irren ist nur möglich, weil sie die Geltung der Begriffe ganz oder teilweise leugnen. Ihre Vorstellungen sind ungebunden und unverbindlich.
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30. 6. 15


In specie: Die intelligible Welt entsteht uns erst durch die Begriffe; die wirklichen Begriffe, wie sie in unsern Sprachspielen vorkommen. Denn die Sprachspiele stiften die Reihe ver-nünftiger Wesen, und nichts anderes ist die intelligible Welt. Wie? Indem sie uns ermöglich, aus Frerheit gemeinsame Zwecke auszubilden, und nichts anderes ist Vernunft. Aus dem Zweck begriff jedoch ist der Begriff erst hervorgegangen - und zum andern ward durch ihn aus einem unbestimmt-'reinen' Willen erst ein wirkliches bestimmendes Wollen. Durch letz-teres geht die intelligible Welt ein in die sinnliche - vermittels der Kraft.

In 'meine' Welt komme ich auf diesem Weg nicht zurück. Schon gar nicht dahin, wie sie ist. Doch dass sie ist?

Meine Welt als Gesamtheit meines vor-reflexiven Einbildens ist Teil meiner gesamten Per-son, sie ist mit meiner Gefühlswelt ebenso verbunden wie mein artikulierter Leib, empirisch geht eins in das andere über, wir unterscheiden erst - durch den Begriff - in der Reflexion. 

Am Ende läufts auf die Trivialität hinaus: Mit unserer Welt ist meine Welt verbunden durch den im Begriff gefassten Zweck in der selben Weise, wie mein gefühlter, gedachter, gemein-ter Gesamtzustand mit der sinnlichen Welt verbunden ist durch die Kraft. Doch nicht jede Trivialität fällt jedem jederzeit ins Aug. Manche muss man schon mal aussprechen.
16. 12. 18
 
 
Merke: Unsere Welt besteht aus sinnlichen und aus Gedankendingen. Sie sinnlichen Dinge sind dort immer auch Gedankendinge, denn nur so wurden sie zu unseren
 
In meiner Welt gehen sinnliche und Gedankendinge bunt durcheinander. Verbunden oder eben nicht sind sie durch Zufall, nämlich die Willkür meines So-Befindens. So wie sie un-tereinander nur zufällig verbunden sind, kann ich sie den Andern in unserer Welt auch nur zufällig mal mitteilen, denn dies geschieht regelmäßig nur durch regelmäßig verknüpfte Be-griffe.


 
 

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