pasa zu Philosophierungen, oder Das Vernunftsystem
Es sind die Absichten der Menschen, an denen die Eigenschaften der Dinge aufscheinen.
*
Dieser Eintrag ist ein Witz. Wenn ich mir von der Erscheinung alles
wegdenke, was in ir-gendeinem Verhältnis zu meinen Absichten stehen
könnte, dann bleibt übrig... die Erschei-nung. Also immerhin alles, was -
"absichts- los" - mein Sehen, Hören, Riechen, Fühlen, Schmecken
affizieren könnte. Es bleibt immer zurück - die ästhetische 'Seite'.
Wenn ich von der auch noch
abstrahiere, abstrahiere ich von der Erscheinung selbst. Übrig bleibt
nicht ein Ding-an-sich, das dadurch 'bestimmt' wäre, dass es "keiner
Erfahrung zu-gänglich ist"; sondern: kein Ding.
Und tatsächlich beruht die Annahme,
dass das Ding 'da ist', bevor und ohne dass ich eine Absicht auf es
richtete, auf bloßer "Betrachtung"; gr. theôria, seit Plotin als Gegensatz zur prâxis aufgefasst.*
aus e. Notizbuch, im Herbst 08
*)Eine übersinnliche Anschauung, wenn
ich mir diesen Ausdruck erlauben darf. In dem Maße, wie sich die Bedeutung von 'Praxis' im Laufe der bürgerlichen Jahrhunderte hin zur Technik verschoben hat, wurde auf der andern Seite 'Theorie' immer mehr mit Absicht aufgeladen - und mit Kalkül gleichgesetzt.
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