Donnerstag, 10. März 2022

Marx & Fichte (I).

   
  
Exposé, im Februar 1987:                                                                                            
aus Marxiana

Über die logische Begründung  der 'Kritik der politischen Ökonomie'  in der 'Wissenschaftslehre'
A

Einleitung (Begründung des Themas):

Objektives Subjekt, objektive Dialektik…

 
B

Hauptteil

I. 'Stellungnahme': der transzendentale Standpunkt

II. ‘Darstellung’' : die kritische Methode

1) der Wert — Wesen oder Form
2) "Realabstraktion"
3) der Stoff
4) 'Arbeit' Substanz oder Medium
5) die Formen des 'Arbeitsvermögens’
6) das Ganze oder das Allgemeine
7) kein Realsubjekt, keine Realdialektik
 
III. 'Historischer Materialismus' oder: die "Metakritik" der politischen Ökonomie


C

Schluß: der Primat des Praktischen — die Aktualität der Revolution

 
*
 
 
A

Objektives Subjekt, objektive Dialektik…

Bei der Begründung meines Themas kann  ich anknüpfen an  M e r l e a u - P o n t y s  Abenteuer der Dialektik:  Sein Argument, daß die Marx'sche Dialektik unvermeidlich in ihre Negation im Stalinismus hineinführe, entwickelt er in der Kritik von G. Lukács' Geschichte und Klassenbewußtsein, das er als die authentische Repräsentation der Marx’schen  T h e - o r i e darstellt (während die 'Praxis' authentisch repräsentiert sei in Leo Trotzki...) Diese Kritik geht so:

Daß Lukács die 'Dialektik' aus der  N a t u entfernt und ausschließlich im 'Subjekt'  be-gründet habe, sei  p r a k t i s c h  ohne Belang, solange nämlich jenes Subjekt als objektiv   s e i e n aufgefaßt werde: Denn wenn das Subjekt (="Proletariat") real  g e g e b e sei, dann sei es auch die in ihm gründende Dialektik: ein objektives  G e s e t z nicht der Na-tur, aber, was viel schlimmer ist, der Geschichte;  f r e i  ist dieses 'Subjekt' dann allerdings nur noch nach Maßgabe seiner "Einsicht in die Notwendigkeit";  und da ja diese 'Notwen-digkeit' ihrerseits  o b j e k t i v  ist, nämlich in einem  S e i n  begründet, dann läßt sie sich auch 'objektiv' "erkennen"  l o s g e l ö s t  vom 'Subjek',  s t e l l v e r t r e t e n d,  durch den 'kollektiven‘ Theoretiker: DIE PARTEI...

Theoretisch ausgedrückt: Der Fehler sei, daß Marx seine Dialektik auf den Standpunkt der 'emanatistischen' Logik  H e g e l gegründet habe (statt auf den transzendentalen Stand-punkt der kritischen Philosophie), indem er das logisch zugrunde gelegte Subjekt als ein       S e i n  auffasse, und nicht als  G e l t u n g.

Dieser Vorwurf trifft nun zwar zu auf G. Lukács, aber nicht, wie ich darlegen will, auf Marx: Dessen 'vom-Kopf-auf-die-Füße-Stellen' der Hegelschen Dialektik bedeutet nämlich die Wiederherstellung, bzw. richtiger: die Neubegründung der  k r i t i s c h e Dialektik der     F i c h t e' schen 'Wissenschaftslehre' – zunächst als Neubegründung der 'ontologischen'     G r u n d l a g e,  dann als Wiederherstellung ihrer logischen  M e t h o d e.

 

 Fortsetzung folgt

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