
Exposé, im Februar 1987: aus Marxiana
Einleitung (Begründung des Themas):
C
Schluß: der Primat des Praktischen — die Aktualität der Revolution
Bei der Begründung meines Themas kann ich anknüpfen an M e r l e a u - P o n t y s Abenteuer der Dialektik: Sein Argument, daß die Marx'sche Dialektik unvermeidlich in ihre Negation im Stalinismus hineinführe, entwickelt er in der Kritik von G. Lukács' Geschichte und Klassenbewußtsein, das er als die authentische Repräsentation der Marx’schen T h e - o r i e darstellt (während die 'Praxis' authentisch repräsentiert sei in Leo Trotzki...) Diese Kritik geht so:
Daß
Lukács die 'Dialektik' aus der N a t u r entfernt und ausschließlich
im 'Subjekt' be-gründet habe, sei p r a k t i s c h ohne Belang,
solange nämlich jenes Subjekt als objektiv s e i e n d aufgefaßt
werde: Denn wenn das Subjekt (="Proletariat") real g e g e b e n sei,
dann sei es auch die in ihm gründende Dialektik: ein objektives G e s e
t z — nicht der Na-tur, aber, was viel schlimmer ist, der Geschichte; f
r e i ist dieses 'Subjekt' dann allerdings nur noch nach Maßgabe
seiner "Einsicht in die Notwendigkeit"; und da ja diese 'Notwen-digkeit'
ihrerseits o b j e k t i v ist, nämlich in einem S e i n
begründet, dann läßt sie sich auch 'objektiv' "erkennen" — l o s g e l
ö s t vom 'Subjek', s t e l l v e r t r e t e n d, durch den 'kollektiven‘ Theoretiker: DIE PARTEI...
Theoretisch
ausgedrückt: Der Fehler sei, daß Marx seine Dialektik auf den
Standpunkt der 'emanatistischen' Logik H e g e l s gegründet habe
(statt auf den transzendentalen Stand-punkt der kritischen Philosophie),
indem er das logisch zugrunde gelegte Subjekt als ein S e i n
auffasse, und nicht als G e l t u n g.
Dieser
Vorwurf trifft nun zwar zu auf G. Lukács, aber nicht, wie ich darlegen
will, auf Marx: Dessen 'vom-Kopf-auf-die-Füße-Stellen' der Hegelschen
Dialektik bedeutet nämlich die Wiederherstellung, bzw. richtiger: die
Neubegründung der k r i t i s c h e n Dialektik der F i c h t e' schen 'Wissenschaftslehre' – zunächst als Neubegründung der 'ontologischen' G r u n d l a g e, dann als Wiederherstellung ihrer logischen M e t h
o d e.
Fortsetzung folgt
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