Donnerstag, 31. März 2022

Freiheit und Beschränktheit sind ursprünglich vereinigt.

pinselpark                                        zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
            
Wir finden also Freiheit und Beschränktheit ursprünglich vereinigt in der kategorischen Forderung, die notwendig angenommen werden muss, wenn Bewusstsein erklärt werden soll: Freiheit, indem angefangen werden soll, Beschränktheit, indem über die bestimmte Sphäre nicht hinausgegangen werden soll.
_______________________________________________________________________J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982,  
S.143
 

Nota I. - Nicht Begriffe sollen definiert, sondern Vorstellungen auseinander entwickelt werden. Den Begriff der Freiheit mag man positiv formulieren, als Vermögen, zwischen den Mannigfaltigen zu wählen. Vorstellen kann man sich Freiheit aber nicht ohne ihr Ge-genteil, 'fühlen' wird man die Beschränktheit nicht ohne den Drang zur Freiheit. (Das Wol-len ist ja immer vorausgesetzt.
15. 12. 15 
 

 
Nota II. - Und immer klingts im Hintergrund: Das Ich ist nicht mal das Eine, mal das An-dere, nicht entweder Subjekt oder Objekt; sondern stets und uno actu Subjektobjekt. So kann man es tätig anschauen, aber nicht in Begriffen denken. In der Reflexion kommt es entweder als dieses vor, oder als jenes; entweder beschränkt oder vom Trieb zur Freiheit bedrängt. Was nicht einerseits eine theoretische Einsicht ist und andererseits ein praktisches Postulat, sondern das eine als das andere.
JE
 

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