
Das Besondere ist: Alle Gogotten stammen aus der französischen Stadt Fontainebleau. In den dortigen Sanddünen liegt ihr weltweit einzig bekanntes Vorkommen. Wie sie zu ihrem Namen gekommen sind? Es ist wohl eine Wortschöpfung, die lautlich auf die Gestalt der Skulpturen anspielen könnte.
Auch darüber, wie die Gogotten entstanden sind, weiß man nichts Definitives. Forscher zerbrechen sich noch immer den Kopf, und es gibt etliche Theorien. Die plausibelste geht so: Der Sand, aus dem die Gogotten sind, ist wohl etwa 30 Millionen Jahre alt. Die Gogotten selbst müssen irgendwann während einer extremen Kälteperiode entstanden sein – wann genau, lässt sich nicht datieren.
Die extremen Minusgrade haben den feuchten Sand in den Gruben Fontainebleaus bis in die Tiefe gefrieren lassen. Parallel dazu stieg aus noch tiefer liegenden Erdschichten warmes Wasser mit hohem Siliciumanteil nach oben und brachte die gefrorenen Sandschichten nach und nach zum Schmelzen – dadurch die außergewöhnliche Form. Beim Abkühlen kristallisierte das Silicium aus – so sollen letztlich die wunderschönen Quarzverhärtungen entstanden sein.
Erstmalig fanden Gogotten im 17. Jahrhundert Erwähnung. Damals sollen sie bei Bauarbeiten gefunden worden sein, und wahrscheinlich haben Arbeiter sie aufgrund ihrer Schönheit dem damaligen Herrscher Ludwig XIV., dem Sonnenkönig, dargeboten. Der wiederum ließ die Springbrunnen im Park von Versailles damit verzieren und soll so angetan gewesen sein, dass er den Auftrag gab, mehr von diesen Sandsteinen zu suchen.
Die bislang größte Schau mit Gogotten fand 2018 in London statt, in einer auf alte asiatische Kunst spezialisierten Galerie. Zu sehen waren zwölf Gogotten, in Altmühltal werden es 25 sein. Albersdörfer zufolge hat ein französischer Sammler über Jahrzehnte diese hohe Stückzahl zusammengetragen. Nach dessen Tod wussten die Erben nichts so richtig damit anzufangen, ein anderer Sammler kaufte sie, und so kam Albersdörfer an das Konvolut.
Immer wieder tauchen Gogotten auch als Exponate bei Versteigerungen großer Auktionshäuser auf. Im Mai dieses Jahres erreichte ein nur 30 Zentimeter hohes Exemplar bei Christie’s einen Preis von 22.500 britischen Pfund. Doch das ist nichts im Vergleich zum beeindruckendsten Exponat in Altmühltal. 2,60 Meter auf 1,50 Meter beträgt dessen Größe. Albersdörfer zufolge ist es die größte Gogotte der Welt. Er schätzt ihren Wert auf mindestens eine Million Euro.
Nota. - Wer immer die Natur für eine Haushälterin hält, die nichts vergeudet, hat die Gogotten nicht gesehen.
JE
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