Dalí zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
Jenes Übergehen als solches wird
angeschaut als seinen Grund schlechthin in sich selbst habend, die
Handlung dieser Tätigkeit heißt darum reale Tätigkeit, welche der idealen, die die erste bloß rein abbildet, entgegengesetzt wird; sonach wird die Tätigkeit des Ich in diese beiden Arten eingeteilt. ...
Die Handlung des sich selbst Setzens des Ich ist ein Übergehen von der Unbestimmtheit zur Bestimmtheit; wir müssen / darauf reflektieren, wie das Ich es macht, um von der Un-bestimmtheit zur Bestimmtheit überzugehen.
Hier gibt es keine Gründe; wir sind
an der Grenze aller Gründe. Man muss nur zusehen, was man erblickte.
Jeder wird sehen: es gibt keine Vermittelndes. Das Ich geht über, weil
es übergeht, es bestimmt sich, weil es sich bestimmt, dies Übergehen
geschicht durch einen sich selbst begründenden Akt der absoluten
Freiheit; es ist ein Erschaffen aus nichts, ein Machen dessen, was nicht war, ein absolutes Anfangen. ...
Die Tätigkeit, die sich darin äußert, soll heißen reale
Tätigkeit; der Akt, durch welchen er sich äußert, ein praktischer; das
Feld, worin er sich äußert, das praktische, diesem Akte haben wir
zugesehen und sehen ihm noch zu. Die Tätigkeit, womit dies geschieht,
soll heißen ideale Tätigkeit.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 46f.
Nota. - Wenn also der erste Schritt auf dem Weg zur Vernunft grundlos war, dann war er zufällig; er hätte ebensogut unterbleiben können.
Doch das ist philosophisch ohne Belang: Er ist nicht unterblieben; das ist es, wovon alle Erörterung auszugehen hat: Freiheit hat stattgefunden. Das ist ein Faktum, das nicht zu relativieren ist.
JE
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