
Mit der Einführung der Maschinerie, mit welcher die Arbeitsmittel großen Wertumfang an-nehmen und sich in massenhaften Gebrauchswerten darstellen, wächst dieser Unterschied zwischen Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß und wird ein bedeutendes Moment in der Entwicklung der Produktivkraft und dem Charakter der Produktion. Ein Atelier von me-chanischen Webstühlen z.B., das während 12 Jahren leistet, ist die Abnutzung der Maschi-nerie usw. während des Arbeitsprozesses an einem Tage unbedeutend und erscheint daher der Wertteil der Maschinerie, der in der einzelnen Ware wiedererscheint oder selbst in dem Produkt eines ganzen Jahres, relativ unbedeutend. Die vergangene, vergegenständlichte Ar-beit tritt hier massenhaft in den Arbeitsprozeß ein, während nur ein relativ unbedeutender Teil dieses Teils des Kapitals sich in demselben Arbeitsprozeß abnutzt, also in den Verwer-tungsprozeß eintritt und daher als Wertteil im Produkt wiedererscheint.
Wie bedeutend daher immer die Wertgröße sei, welche die in den Arbeitsprozeß eingehnde Maschinerie und die mit ihr gegebnen Baulichkeiten usw. darstellen, geht, mit dieser Ge-samtwertmasse verglichen, immer nur ein relativ geringer Teil derselben in den täglichen Verwertungsprozeß, daher in den Wert der Ware, ein, verteuert die Ware relativ, aber nur unbedeutend und in viel geringerem Maße, als die von der Maschinerie ersetzte Handarbeit sie verteuern würde. Wie groß daher auch der Teil des Kapitals, der in Maschinerie ausge-legt ist, erscheinen möge gegen den Teil, der in der lebendigen Arbeit ausgelegt ist, welcher diese Maschinerie als Produktionsmittel dient, so erscheint diese Proportion sehr gering, wenn der Wertteil der Maschinerie, der in der einzelnen Ware wiedererscheint, verglichen wird mit der in derselben Ware aufgesaugten lebendigen Arbeit, und erscheint der von bei-den - Maschinerie und Arbeit - dem einzelnen Produkt zugesetzte Wertteil gering im Ver-hältnis zum Wert des Rohmaterials selbst.
Es ist erst mit der Maschinerie, daß die gesellschaftliche Produktion auf großer Stufenleiter die Kraft erwirbt, Produkte, die ein großes Quantum vergangner Arbeit darstellen, also gro-ße Wertmassen, ganz in den Arbeitsprozeß eingehen zu lassen, ganz als Produktionsmittel, während nur ein relativ geringer aliquoter Teil derselben in den während des einzelnen Ar-beitsprozesses vor sich gehenden Verwertungsprozesses eingeht. Das Kapital, was in dieser Form in jeden einzelnen Arbeitsprozeß eingeht, ist groß, aber das Verhältnis, worin sein Gebrauchswert während dieses Arbeitsprozesses vernutzt, konsumiert wird und sein Wert daher ersetzt werden muß, ist relativ klein. Die Maschinerie wirkt ganz als Arbeitsmittel, setzt dem Produkt aber nur Wert zu im Verhältnis, worin der Arbeitsprozeß sie entwertet, eine Entwertung, die / durch den Grad der Abnutzung ihres Gebrauchswerts während des Arbeitsprozesses bedingt ist.
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Ökonomisches Manuskript von 1861-63, in Marx-Engels-Werke Band 43, Berlin 1990, S. 321f.
Nota. - Ohne die Ausbildung des Kapitals wäre die Einführung von Maschinen und der Übergang zu erweiterter, industrieller Arbeitsteilung nicht möglich gewesen.
Einfache Kooperation in den Ateliers der Manufakturen konnte Ludwig XIV. selbst durch-führen. Um Geld zu verdienen, denn seine Kriege waren nicht minder kostspielig als das Bauen in Versailles. Er produzierte Luxusgüter, die auch er selbst gebrauchen konnte - zum Selbstkostenpreis. Die gewaltigen Investitionen, die die Einführung von Maschinen erfor-dert hätten, konnte er sich gar nicht leisten, denn ein Gewinn im kommenden Jahr linderte nicht seine Geldknappheit im Moment.
Der Fürst kann nur selber industrieller Kapitalist werden, wenn er bereit und fähig ist, ganz und gar Kapitalist zu werden. Doch solange seine Privatschatulle Teil des Staatshaushalts ist, ist daran nicht zu denken.
Mit andern Worten, die Verheerungen des Frühkapitalismus und der industriellen Revolu-tion waren historisch unumgänglich; die nachträglichen Romantisierungen aristokratischer Staatssozialisten konnten es nicht vertuschen.
JE, 16. 12. 18
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