Mammendorf in Bayern
aus süddeutsche.de, 7. 3. 2018
aus Geschmackssachen
...Viele Menschen befürworten die Energiewende zwar grundsätzlich,
lehnen aber die zwangsläufig damit ver-bundenen Veränderungen im
Landschaftsbild, etwa durch den Bau von Windrädern, vehement ab. Oft
sind sogar Mitglieder von Bürgerinitiativen gegen geplante Windparks,
die überall in Deutschland zu Hunderten gegründet wurden, grundsätzlich
für den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien.
In Leserbriefen und auf Veranstaltungen, auf Flugblättern und auf
Internetseiten betonen die Aktivisten immer wieder: Nein zu Windrädern
in der Nachbarschaft - aber Ja zur Energiewende. Vielerorts konnten sie
den Bau neuer Windparks verzögern oder sogar verhindern. Ein typisches
Beispiel für "Not in my backyard"-Egoismus?

Für Matthias Groß, Leiter der Abteilung Stadt und
Umweltsoziologie am Helmholtz-Zentrum für Umweltfor- schung in Leipzig,
greift diese Erklärung zu kurz. "Hier wirken tief sitzende kulturelle
Muster. Der Ablehnung liegt ein Naturbegriff zugrunde, der sich nicht
mit Windrädern verträgt", sagt der Wissenschaftler. Das Verständ- nis von
Landschaft ist hierzulande stark durch die Romantik geprägt, das Ideal
sind vorindustrielle Bilder. Tech- nik passt dort nicht hinein. "Gerade
wenn es um so grundlegende Themen wie die Energieversorgung einer
Ge- sellschaft geht, ist die Akzeptanz von Veränderungen immer auch eine
kulturelle Frage", meint Groß. Paradoxer- weise liegt aber genau hier auch
ein wesentlicher Grund dafür, dass eine sehr große Mehrheit der
Deutschen den Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energien immer noch
befürwortet. "Die Grundhaltung ist: Die Energie-wende macht Schluss mit
der Ausbeutung von Mutter Natur", sagt der Helmholtz-Forscher. ...
Lippeauen bei Sonnenaufgang
Nota. - Als
ich ganz jung war, habe auch ich fotografiert; gern auch Landschaften.
Da habe ich mich dann immer so gedreht, dass die Strommasten nicht mit
ins Bild kamen. Die ha-ben gestört. Überhaupt habe ich unterschieden:
entweder Landschaft oder Menschenwerk.
Wenn
ich unterwegs bin, achte ich auf die Landschaft. Seit zehn Jahren
sammle ich Land-schaftsbilder im Netz, nicht ganz solange schreibe ich in
diesem Blog über Landschaftsma-lerei. Inwischen speicher ich auch Landschaften mit Strommasten und Hochspannungslei-tungen auf meiner
Festplatte. Manchmal kommen die mir vor wie Salz oder selbst
Pfeffer-körner in der Suppe.
An
einigen Stelle fand ich inzwischen auch Windräder gar nicht so
unpassend. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Man könnte ins Gesetz
schreiben, dass Windräder nur da ge-baut werden dürfen, wo sie
geschmacklich hinpassen. Ich glaube aber, damit wäre kein Problem gelöst
und kein Streit vermieden; hab ich Recht? JE
Nota - Die obigen Bilder gehören mir nicht, ich habe sie im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog JE
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