Rembrandt zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
Der
Grund der Unmöglichkeit, das Selbstbewusstseyn zu erklären, ohne es
immer schon als vorhanden vorauszusetzen, lag darin, dass um seine
Wirksamkeit setzen zu können, das Sub-ject des Selbstbewsstseyns schon
vorher ein /
Object, bloss als solches, gesetzt haben muss-te; und wir somit immer
aus dem Momente, in welchem wir den Faden anknüpfen wollten, zu einem
vorherigen getrieben wurden, wo er schon angeknüpft seyn musste.
Dieser Grund muss gehoben werden.
Er ist aber nur so zu heben, dass angenommen werde, die Wirksamkeit des Subjects sey mit dem Objecte
in einem und demselben Moment synthetisch vereinigt; die Wirksamkeit
des Subjects sey selbst das wahrgenommene und begriffene Object, das
Object sey kein ande-res, als diese Wirksamkeit des Subjects, und so
seyen beide dasselbe. ...
Beide sind vollkommen vereinigt, wenn wir uns denken / ein Bestimmtseyn des Subjects zur Selbstbestimmuung, eine Aufforderung an dasselbe, sich zu einer Wirksamkeit zu ent-schliessen.
_______________________________________________________________________J. G. Fichte, Grundlage
des Naturrechts nach Prinzipien der Wissenschaftslehre, SW Bd.
III, S. 31ff.
Nota. - Die
Vernünftigkeit der Individuen ist nicht zu begreifen, ohne dass ich
eine 'Reihe vernünftiger Wesen außer mir' als historisch gegeben
voraussetze. Das bürgerliche Subjekt ist nicht vorstellbar ohne die
bürgerliche Gesellschaft; das Ich nicht ohne die Welt.
JE, 12. 1. 18
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