Donnerstag, 28. Januar 2021

Der eine schaut durch die Augen des andern.

Aktiv gelebte Vaterrolle hat Einfluss auf Gehirnaktivität.                                                                                     zu Levana, oder Erziehlehre aus Die Presse, Wien, 15.01.2021
 
Papa schwingt auf derselben Wellenlänge
Aktiv gelebte Vaterrolle hat Einfluss auf Gehirnaktivität.

„Beim nächsten Kind werde ich Vater“, sagt die Mutter – so ein Bonmot in Babykrabbelgruppen. So mancher mit der Arbeit rund ums Kind allein gelassenen Frau bleibt dabei wohl das Lachen im Hals stecken. Denn während die Mutter als Hauptbezugsperson immer noch die automatische Norm ist, bestimmen Väter das Ausmaß ihres Care-Engagements in vielen Fällen nach Gutdün-ken. Dass das auch Auswirkungen auf die Gehirnaktivität hat, haben nun die Entwicklungspsy-chologinnen Trinh Nguyen und Stefanie Höhl von der Uni Wien herausgefunden.

Neuronales Einschwingen

Analog zu einer Studie mit Müttern im vergangenen Jahr ließen die Forscherinnen mit Kolleg-innen aus Deutschland und Großbritannien Fünf- bis Sechsjährige und ihre Väter – gemein-sam oder ohne gegenseitige Unterstützung – das Legespiel Tangram spielen. Dabei wurde die Gehirnaktivität der 66 Versuchsteilnehmer mittels funktioneller Nah-Infrarotspektro-skopie gemessen.

In der vorangegangenen Untersuchung mit Müttern und ihren Kindern passten sich deren Gehirnaktivitäten im Schläfenlappen und im Frontalhirn an – also in jenen Regionen, die mit der Fähigkeit zum Fassen gemeinsamer Ansichten und zur Übernahme von Perspek-tiven anderer in Verbindung gebracht werden. Das geschah vor allem dann, wenn das je-weilige Paar spontan aufeinander einging. Wenn sich jeder allein mit den Tangram-Plättchen befasste, zeigte sich keine gemeinsame „Wellenlänge“.

Dieselbe wechselseitige Anpassung konnten die Forscherinnen auch beim Vater-Kind-Ver-such zeigen. Die Synchronisation der Gehirnaktivität war hier überdies bei jenen Paaren höher, bei denen der Mann eine involvierte Elternrolle einnimmt. (APA/cog)


Nota. - Na schau mal einer an, was Mütter können, können Väter auch (sie müssen nur wollen, zischelt die Feministin). Aber das wollen nicht alle Mütter (vor allem keine Femi-nistinnen).
 
Und sehn wirs nüchtern: Väter oder Mütter müssen sie nicht einmal sein. Wer immer mit Absicht oder weils das Leben so gefügt hat als Erwachsner einen Gutteil seiner Zeit mit einem oder mehreren Kindern verbringt, bekommt immer wiedermal die Gelegenheit, sich gemeinsam mit dem Kind an derselben Sache zu schaffen zu machen - und normalerweise (!) synchronisieren sich dabei ihrer beide Gehirne. Das ist das Geheimnis der pädagogischen Situation: dass "der eine durch die Augen des andern schaut". Dazu müssen die Pädagogen gar keine Eltern sein; und müssen die Eltern gar keine Pädagogen sein wollen. Sondern das ist, unabhängig von allen zeitgebundenen Generationenverträgen, das natürliche Verhältnis zwischen einem Erwachsenen und einem Kind. Das ist gut für das Kind, aber dafür allein macht es der Erwachsene gar nicht, sondern es ist auch gut für den Erwachsnen. Sie sehen dann mehr, beide.
JE

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