zu Levana, oder Erziehlehre aus Die Presse, Wien, 15.01.2021
Papa schwingt auf derselben Wellenlänge
Aktiv gelebte Vaterrolle hat Einfluss auf Gehirnaktivität.
„Beim nächsten Kind werde ich Vater“, sagt die Mutter – so ein Bonmot
in Babykrabbelgruppen. So mancher mit der Arbeit rund ums Kind allein
gelassenen Frau bleibt dabei wohl das Lachen im Hals stecken. Denn
während die Mutter als Hauptbezugsperson immer noch die automatische
Norm ist, bestimmen Väter das Ausmaß ihres Care-Engagements in vielen
Fällen nach Gutdün-ken. Dass das auch Auswirkungen auf die
Gehirnaktivität hat, haben nun die Entwicklungspsy-chologinnen Trinh
Nguyen und Stefanie Höhl von der Uni Wien herausgefunden.
Neuronales Einschwingen
Analog
zu einer Studie mit Müttern im vergangenen Jahr ließen die
Forscherinnen mit Kolleg-innen aus Deutschland und Großbritannien Fünf-
bis Sechsjährige und ihre Väter – gemein-sam oder ohne gegenseitige
Unterstützung – das Legespiel Tangram spielen. Dabei wurde die
Gehirnaktivität der 66 Versuchsteilnehmer mittels funktioneller
Nah-Infrarotspektro-skopie gemessen.
In der vorangegangenen
Untersuchung mit Müttern und ihren Kindern passten sich deren
Gehirnaktivitäten im Schläfenlappen und im Frontalhirn an – also in
jenen Regionen, die mit der Fähigkeit zum Fassen gemeinsamer Ansichten
und zur Übernahme von Perspek-tiven anderer in Verbindung gebracht
werden. Das geschah vor allem dann, wenn das je-weilige Paar spontan
aufeinander einging. Wenn sich jeder allein mit den Tangram-Plättchen
befasste, zeigte sich keine gemeinsame „Wellenlänge“.
Dieselbe
wechselseitige Anpassung konnten die Forscherinnen auch beim
Vater-Kind-Ver-such zeigen. Die Synchronisation der Gehirnaktivität war
hier überdies bei jenen Paaren höher, bei denen der Mann eine
involvierte Elternrolle einnimmt. (APA/cog)
Nota. - Na schau mal einer an, was Mütter können, können Väter auch (sie müssen nur wollen, zischelt die Feministin). Aber das wollen nicht alle Mütter (vor allem keine Femi-nistinnen).
Und sehn wirs nüchtern: Väter oder Mütter müssen sie nicht einmal sein. Wer immer mit Absicht oder weils das Leben so gefügt hat
als Erwachsner einen Gutteil seiner Zeit mit einem oder mehreren
Kindern verbringt, bekommt immer wiedermal die Gelegenheit, sich
gemeinsam mit dem Kind an derselben Sache zu schaffen zu machen - und
normalerweise (!) synchronisieren sich dabei ihrer beide Gehirne. Das ist das Geheimnis der pädagogischen Situation: dass "der eine durch die Augen des andern schaut". Dazu müssen die Pädagogen gar keine Eltern sein; und müssen die Eltern gar keine Pädagogen sein
wollen. Sondern das ist, unabhängig von allen zeitgebundenen
Generationenverträgen, das natürliche Verhältnis zwischen einem
Erwachsenen und einem Kind. Das ist gut für das Kind, aber dafür allein
macht es der Erwachsene gar nicht, sondern es ist auch gut für den
Erwachsnen. Sie sehen dann mehr, beide.
JE
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