website-files zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
Es mag Ihnen in den letzten Tagen vorgekommen sein, als hätte ich mich an etwas ge-macht, was Fichte sich wohlweislich versagt hat: eine Terminologie auszuarbeiten - denn das ginge erst, wenn das System vollendet sei. Dass ich wirklich das Gefühl habe, an der Vervoll-ständigung eines Systems zu arbeiten, muss ich nicht verhehlen. Nachdem ich in diese Lage auf pragmatischem Weg einmal geraten bin, will ich mein Bestes draus machen.
Nun ist Terminologie oder Nomenklatur in transzendentaler Absicht nicht das, was sie in den rationalistischen Begriffssystemen wären. Es wird nicht ein Begriff aus den Definiti-onen der vorausgegangenen Begriffe kalkuliert, sondern es wird - soferen mir gelingt, was ich vorhabe - gezeigt, wie diese Vorstellung in einer anderen gegründet und jene andere ihr vorausgesetzt ist. Da werden nicht Definitionsmerkmale ausgezählt und gegeneinander auf-gerechnet, sondern es wird eine wirkliche Vorstellungsarbeit in Anspruch genommen. Das ist, so apodiktisch die Terminologie am Ende klingt, ein problematisches Verfahren: Es rech-net darauf, dass der Leser mitmacht. Sonst hätte ich mein Pulver umsonst verschossen, denn Vorstellen muss getan werden, anders gibt es keins.
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