aus derStandard.at, 31. Jänner 2021 zu Levana, oder Erziehlehre
Analog zu ihrer Studie mit Müttern ließen die Entwicklungspsychologinnen Trinh Nguyen und Stefanie Höhl von der Universität Wien sowie Kollegen aus Deutschland oder Groß-britannien Fünf- bis Sechsjährige und Väter gemeinsam oder ohne gegenseitig Unterstüt-zung das Legespiel Tangram spielen. Bei diesem kann man mit drei- und viereckigen Plätt-chen verschiedene Formen und Figuren legen.
Dabei wurde jeweils die Gehirnaktivität der insgesamt 66 Versuchsteilnehmer mittels funktioneller Nah-Infrarotspektroskopie (fNIRS) gemessen. Vor allem interessierte das Team die aufgrund der Ableitung der Änderungen der Sauerstoffsättigung der äußeren Gehirnschichten abgeschätzte neuronale Aktivität im Schläfenlappen und Frontalhirn. Diese Hirnregionen werden mit der Fähigkeit zum Fassen gemeinsamer Absichten, zur Übernahme von Perspektiven anderer und mit der Fähigkeit zur Selbstregulation in Verbindung gebracht, die sich im Vorschulalter entwickeln.
In der vorangegangenen Untersuchung mit Müttern und ihren Kindern
passten sich ihre Gehirnaktivitäten in den beiden Regionen an. Das
geschah vor allem, wenn die beiden spontan aufeinander eingingen. Wenn
beide zwar am selben Tisch saßen, sich aber jeweils alleine mit den
Plättchen befassten, zeigte sich keine Synchronisierung. Auch bei der
neuen Studie konnten die Wissenschafter zeigen, "dass eine
wechselseitige Anpassung der Gehirn-aktivität von Vater und Kind nur dann
stattfand, wenn beide miteinander das Puzzle lösten", so Nguyen.
Überdies war jedoch die Anpassung der Gehirnaktivität höher bei jenen
Vater-Kind-Paaren, in welchen sich der Mann stärker mit seiner Rolle
als fürsorglicher und involvierter Vater identifizierte", sagte die
Wissenschafterin. Während also die Anpassung bei Vater-Kind-Paaren mit
der Identifikation mit der Vaterrolle zusammenhing, war bei den
Mutter-Kind-Paaren entscheidend, ob beide in der Spielsituation
aufeinander eingingen. Woher diese Unterschiede rühren könnten, wollen
die Psychologen in weiteren Studien ergründen. (red, APA.)
Studie
Nota. - Ist das banal, dass beide 'was davon haben', wenn jeder mit den Augen des jeweils anderen sieht? Nein, denn es stimmt ja nur, wenn zwischen ihnen ein grundsätzliches (pom-pös gesprochen:) kognitives Gefälle herrscht. Diese Gefälle besteht nicht substanziell darin, dass der Ältere mehr kennt als der jüngere; sondern darin, dass er - vernünftigerweise - in einer Welt lebt, in der das Prinzip von Ursache und Wirkung gilt, jährend der Jüngere sich "viel mehr vorstellen" kann. Sonst würden Kinder auch beim Spielen mit den Erwachsenen nicht nur nicht mithalten, sondern schon gar nicht gewinnen können. Und dann wäre das Spiel für beide Parteien witz los.
JE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen