luise, pixelio.de aus Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
Es liegt uns daran, dass man von der Absolutheit des Naturtriebes sich überzeuge. Jedes organisierte Naturprodukt ist sein eigener Zweck, d. h. es bildet, schlechthin um zu bilden, und bildet so, schlechthin
um so zu bilden. Es soll damit nicht bloß gesagt werden: das
ver-nunftlose Naturprodukt denkt sich keinen Zweck außer ihm; das
versteht sich ganz von selbst, da es ja überhaupt nicht denkt: sondern
auch, ein intelligenter Beobachter desselben kann ihm keinen äußeren Zweck beilegen, ohne inkonsequent zu sein und völlig unrichtig zu erklären. Es gibt nur einer innere, keines/weges eine relative Zweckmäßigkeit
der Natur. Die letztere entsteht erst durch die beliebigen Zwecke, die
ein freies Wesen in den Natur-dingen sich zu setzen und zum Teil auch
auszuführen vermag.
_______________________________________________________________________J. G. Fichte, System der Sittenlehre, SW IV, S. 128f.
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