
Dieses Etwas ist als
ein wirkliches Handeln nicht gesetzt, was also davon dem Ich angehört,
ist nicht zu erklären aus einem wirklichen Selbstaffizieren. Das Ich
wird hier nur gesetzt als ein Vermögen des Handelns in diesem
Mannigfaltigen. Nun aber kommt dieses Vermögen hier nicht vor als ein
bloßes Vermögen, als eine Mögliches im Denken, sondern als ein An-schauliches, welchem insofern der Charakter des Seins zukommt.
Der Charakter des Seins ist Bestimmtheit, folglich müsste hier liegen ursprüngliche Be-stimmtheit zum Handeln überhaupt. -
Das Ich, sobald es gesetzt ist, ist nicht frei zu handeln überhaupt,
sondern nur, ob es dies oder jenes handeln will; wir bekommen hier ein
notwendiges Handeln. Das Wesen des Ich ist Tätigkeit, folglich wäre hier
ein Sein der Tätigkeit. Das den Begriff von seinem Willen entwerfende
Ich ist gebunden, aber die Gebundenheit deutet auf ein eigentliches
Sein. Das Bindende und insofern Setzende ist dem Ich angehörig, aber das
Ich ist hier praktisch (Tä-tigkeit), sonach ist hier ein Sein der
Tätigkeit. Beide sich widersprechende Begriffe sind hier vereinigt (nämlich Sein und Tätigkeit), und diese Vereinigung wird hier betrachtet als ein Gefundenes.
_______________________________________________________________________ J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, S. 66
Nota I. - Sein ist Bestimmtheit. (Tätigkeit ist Bestimmen.) Das 'Sein' der Tätigkeit ist Be-stimmtheit zur Tätigkeit. Das Vermögen des Handelns ist zum Handeln bestimmt. Und wie immer: Das 'ist' nicht so, aber wird so vorgestellt.
27. 8. 16
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