Donnerstag, 8. Oktober 2020

Artemisia-Hype.


Artemisia Gentileschi, Judith und Holofernes, um 1612                                                                                          zu Geschmackssachen

Den momentanen Hype um Artemisia Gentileschi mache ich nicht mit. Sie wird nicht we-gen ihrer Malerei gefeiert, sondern wegen ihrer Biographie. Ihr Vater Orazio war künstle-risch bedeutender - einer der frühesten Caravaggisten und ein ganz origineller. Artemisias Bilder sind schon etwas epigonal, vor allem aber strotzen sie von anatomischen und per-spektivischen Schnitzern. Entweder konnte sie's nicht besser, oder sie wollte Caravaggios Errungenschaft - dass er an die Stelle der manierierten Verrenkungen eine neue expressive Natürlichkeit gesetzt hat - in einem unentschiedenen Mischmasch wieder auflösen. Ich kann mich nicht entscheiden, was von beidem ich geringer schätzen sollte.

 

 

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen