Magritte aus Philosophierungen
Das Ich setzt sich nicht schlechtweg: Hoppla, jetzt kommt Ich!, sondern setzt sich als sich selbst vorausgesetzt; so, als ob es 'schon immer da gewesen' sei. Darum kann es sich einen wirklichen Anfang auch nicht vorstellen (und sein Ende will es sich nicht vorstellen).
Darum sind die
empirischen Iche auch so leicht dazu zu überreden, dass sie
"eigentlich" nur ein irdisches Akzidens einer überirdischen Substanz
wären: Da fühlen sie sich nicht mehr so auf sich allein gestellt. Als Jacobi
an Fichte schrieb, er bräuchte zum Leben etwas, woran er glauben kann,
meinte er weniger den heiligen Geist, der ihn ruft, als vielmehr die
sichere Hand eines Schöpfers, in der er ruht wie in Abrahams Schoß.
Das Ich setzt nicht nur
sich selbst, sondern sich selbst als seinen eigenen Schöpfer. Das ist
eine Anmaßung, und es wird ein Leben lang zu tun haben, ihr gerecht zu
werden. Doch anders kann es nicht sein eigner Herr sein.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen